Ende der 80-iger Jahre wandten sich Josef Sporrer und Albert Tafertshofer mittels Gemeindemitteilungsblatt an die Raistinger. Darin riefen sie auf, alte Geräte, Werkzeuge usw. ihnen zu überlassen,
um sie der Nachwelt zu erhalten. Zum Ziel setzten sie sich die Gründung eines Vereins, weil sie glaubten, dass sie dadurch leichter von der Gemeinde zur Aufbewahrung der Gegenstände, die sie schon
vorher in Eigeninitiative gesammelt hatten, einen Raum bekommen würden.
Die Vorstandschaft des Heimat- und Trachtenvereins Raisting-Sölb setzte sich daraufhin mit Josef Sporrer und Albert Tafertshofer in Verbindung. Sie war der Meinung, dass ein neuer Verein nicht nötig
sei, da der Heimatgedanke und damit die Bewahrung von Brauchtum und Althergebrachtem schon in der Satzung und im Namen ihres Vereins vertreten sei. Nach einer Zusammenkunft mit Josef Sporrer und
Albert Tafertshofer war man sich einig, dass eine Angliederung an den Heimat- und Trachtenverein sinn- und wirkungsvoller wäre.
Am 31. Juli 1990 wurde darauf die Abteilung Heimat gegründet. Das Amt des Leiters übernahm Albert Tafertshofer, das seines Stellvertreters Josef Sporrer. Beide wurden dann bei der darauf folgenden
Hauptversammlung im Januar 1991 endgültig gewählt. 1996 trat an die Stelle von Josef Sporrer Herbert Mayer.
Das erste Ziel der Abteilung war schnell verwirklicht. Bereits im September 1990 erhielt man von der Gemeinde dankenswerterweise kostenfrei 2 Räume im „Alten Pfarrhof“ zur Verfügung. Am Palmsonntag
1993 feierte man den „Ersten Tag der Offenen Tür“ und konnte sich so der breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Bereits damals konnte man mit über 80 Ausstellungsstücken aufwarten. Es kamen
erfreulicherweise bereits über 200 Besucher, die vom Verein im Trachtenheim mit Speis und Trank versorgt wurden.
Bald aber waren die 2 Räume im Erdgeschoss viel zu klein, so dass die Freude sehr groß war, als man Ende 1996 von der Gemeinde 4 weitere Räume zugesprochen bekam. Allerdings erforderte es zahlreiche
Arbeitsstunden, um diese zu renovieren. Ebensolche hatte man schon vorher, seit dem Frühjahr 1996, darauf verwendet, um einen Anbau zu einem Stadel in der „Hecken“ zu tätigen, der es möglich macht,
auch Großgeräte unterzubringen. Mit diesen will die Abteilung auch vorführen, wie früher gearbeitet wurde. Am Kirchweihsonntag 1996 zeigte man so schon die Arbeit mit einer Dreschmaschine.
Mittlerweile besteht das Museum aus einer umfangreichen heimatkundlichen Sammlung von Trachten, Hausrat, landwirtschaftlichen Geräten und Zeugnissen des Handwerks. Fundstücke aus der Stein- und
Römerzeit weisen auf die wechselnde Geschichte unseres Ortes hin.